Über Twitter bin ich auf den Aufruf von Theopop.de gestossen,
in einer Blogparade 5 Lieblingspodcasts vorzustellen. Da bin ich gerne dabei!
Ich bin in meinem Alltag in der glücklichen Lage, dass ich
häufig Gelegenheit habe bei der Arbeit etwas nebenher zu hören. Früher war das in
der Regel Radio – als in Estland wohnender Schweizer über das Internet
heimatliche Sprache zu hören, ist schon auch ganz nett.
Meine ersten Berührungen mit der Welt der Podcasts hatte ich
vor etwa drei Jahren. Es waren damals in erster Linie Radiosendungen, die ich
empfohlen erhielt und die ich mühsam über die Seite des entsprechenden Senders
runterlud.
Mittlerweile habe ich etwas über 30 Podcasts abonniert. Bei
manchen habe ich im Laufe der Monate Dutzende alter Folgen nachgehört, bei
anderen stöbere ich nur dann und wann im Archiv und höre ansonsten die jeweils
neueste Episode – und bei einem bin ich seit der ersten Stunde dabei. Denn der
eingangs erwähnte Aufruf von Theopop war in Verbindung mit der Ankündigung
eines neuen Programmes, das von Fabian Maysenhölder herausgegeben wird: Secta, der Podcast
über Sekten und religiöse Sondergemeinschaften. Absolut hörenswert!
Ich bin sehr vielseitig interessiert, und das spiegelt sich
auch bei der Liste meiner Podcasts wieder. Es fällt mir etwas schwer, die
Podcasts in eine aufsteigende Reihenfolge zu bringen, denn die Themen sind
teilweise sehr unterschiedlich und eine Wertung damit meines Erachtens nicht
möglich. Der Form halber tue ich es aber dennoch:
5. Drunk ExPastors:
Der Katholik Jason und der Agnostiker Christian waren einst gemeinsam Leiter in einer evangelikalen amerikanischen Gemeinde und von dort auch ausgesandt als Missionare nach Ungarn. Mittlerweile betrachten sie die Evangelikalen in den USA sehr distanziert. In ihren wöchentlichen Shows, die in der Regel zwischen 90 und 120 Minuten dauern, plaudern die beiden, untermalt vom Klackern der Eiswürfel im Whiskyglas, über Religion, Politik, Filme und das tägliche Leben. Die Frage, warum sie den Podcast machen, beantworteten sie mal mit der Aussage, sie konnten es einfach nicht glauben, dass es noch keinen Podcast mit betrunkenen Expastoren gibt. Sehr unterhaltsam, mitunter herausfordernd. Bislang 144 Episoden.4. Lage der Nation:
Politik gehört zu den Dingen, die mich
seit jeher interessieren. Ein Podcast zu diesem Themenbereich darf bei mir
nicht fehlen. Das beste, was ich dazu bisher fand, ist die Lage der Nation mit
Philip Banse und Ulf Buermeyer. Im Wochentakt wird sowohl deutsche, europäische
als auch (im Trumpianischen Zeitalter wenig verwunderlich) amerikanische
Politik besprochen. Nicht selten erlebe ich da ein Aha- Erlebnis, wenn eine
kurze Meldung aus der Tagesschau ausführlich kommentiert wird. Dauer einer
einzelnen Folge ca. 90 Minuten, vereinzelt auch knapp unter 2 Stunden. Für mich
ein Muss. Bislang 49 Episoden.
3. Wrint:
Über Twitter drauf gestossen, ist Wrint
(ausgeschrieben: Wer redet, ist nicht tot) der Podcast mit dem umfangreichsten
Archiv auf meinem Catcher. Holger Klein hat eine ganze Reihe von Formaten unter
diesem Titel an den Start gebracht: Den „Laberpodcast“ Realitätsabgleich mit
Tobias Baier, die Wrintheit, in der zusammen mit der Autorin Alexandra Tobor
Hörerfragen jeder Art beantwortet werden. In Wrint Wissenschaft nimmt er sich
zusammen mit Florian Freistetter auf unterhaltsame Art wissenschaftlicher
Themen an, wie der Name schon sagt, und Matthias von Hellfeld ist der
Gesprächspartner für geschichtliche Themen. Dauer der Folgen sehr
unterschiedlich, ab 20 Minuten bis über 2 Stunden ist alles dabei. Wöchentlich mehrere Neuerscheinungen. Immer wieder
anders, immer wieder interessant und unterhaltsam. Bislang knapp 700 Episoden.
2. Methodisch inkorrekt:
Auch eine Entdeckung über Twitter.
Physik, Gott sei’s geklagt, ist für mich ein Buch mit mehr als nur sieben
Siegeln – mein Sohn, dem ich bei den Hausaufgaben helfen musste, kann das
bestätigen. Trotzdem habe ich mich nach vielen Empfehlungen dran gemacht, den
Minkorrekt-Podcast zu hören – und war sofort begeistert. Dass da Physiker
reden, vergisst man ganz schnell. Nicolas Wöhrl und Reinhard Remfort bringen es
bei ihren „Vorlesungen“ zwar jeweils locker auf über 3 Stunden, doch das macht
nichts. In der Regel beginnen die Episoden erst mal mit einem Gelaber, das an
den Wrint-Realitätsabgleich erinnert und schon mal eine Stunde dauern kann,
danach werden Theorien und Entdeckungen erklärt und unter die Lupe genommen.
Dass ich von den behandelten Sachen kaum je viel verstehe, stört mich dabei
nicht. Denn die Unterhaltung der beiden ist nie langweilig. Erscheint in der Regel zweiwöchentlich. Bislang 97
Episoden.
1. Hossa Talk:
Ich kann behaupten, dass Hossa für mich zu
den "Einstiegsdrogen" in die Welt der Podcasts gehörte. Was Methodisch inkorrekt
im Bereich der Physik versucht, machen hier aus einer anderen, nämlich
christlichen Richtung kommend, Jay und Gofi: Sie erklären mir die Welt. Oder
sie geben sich zumindest allergrösste Mühe. Vielleicht wären sie ja schon
längst fertig damit, wenn Jay dem Gofi nicht immer ins Wort fallen würde.
Andererseits ist das auch gut so, denn wäre die Welt bereits ausführlich
erklärt gäbe es den Podcast wohl nicht mehr. Aber eine Welt ohne Hossa ist keine Welt, die
ich meinen Kindern hinterlassen möchte. 😁
Hossa Talk behandelt unterschiedliche Themen aus dem Bereich des Glaubens an
Gott, ohne dabei Hemmungen zu haben an Tabus zu rütteln oder zu provozieren.
Und nicht zuletzt durch unterschiedliche Gäste gibt es immer wieder spannende
Gespräche. Sicherlich auch für Kirchendistanzierte interessant. Hossa Talk ist
übrigens der erste Podcast, den ich auch meiner Frau schmackhaft machen konnte. Erscheint zweiwöchentlich. Übliche Dauer einer Folge ca. 75 Minuten, bislang 68 Episoden.
Natürlich gäbe es noch viele andere, die ich empfehlen
könnte, aber davon vielleicht später mal.